Nach einem Heimspiel in Karlsruhe steht nun mein siebter und letzter Halbmarathon für dieses Laufjahr an. Ein netter Ort, ein schönes Event und ein Lauf mit Freunden sollte es sein. Der Laufkalender bietet so Allerlei im Herbst, doch so ein nettes Gesamtpaket lässt mich nun doch nach Palma de Mallorca fliegen.

Die Insel mit ihren vielen wunderschönen Ecken ist mir bestens bekannt, nur gelaufen bin ich hier noch nie. Auf den Monat genau betrat ich die größte der Baleareninseln vor genau zwanzig Jahren und so ist es nicht sehr verwunderlich, dass ich mich sofort recht wohl und fast zuhause fühle. Das Wetter ist sehr angenehm und die Insel noch immer gut besucht. Ich checke im Hotel ein, ziehe mich um und starte sofort zu einem Trainingslauf in Richtung Hafen. Was für eine Kulisse und Genuß entlang der durchaus vorzeigbaren Boote zu laufen. Einen Tag nach mir kommen Steffen und Jürgen und noch weitere Freunde auf der Insel an, welche ich im Lauf der Zeit treffen werden. Eine tolle Mischung aus Urlaub und Lauferlebnis macht sich breit. Samstag, einen Tag vor dem Start holen wir die Unterlagen ab und freuen uns über das internationale Flair rund um die Kathedrale. Wir befassen uns noch einmal mit der Strecke und stellen fest, dieser Kurs ist alles andere als Bestzeitenfähig, dafür aber sehr abwechslungsreich mit Hafen und Promenade und anschließendem Altstadtteil. Der Tag geht und der Abend kommt mit einer letzten Pasta beim 'Schlumpf'.

Es ist Sonntag morgen und wir machen uns zusammen mit gut 9400 Sportler auf zur Kathedrale. Hatte es die ganze Nacht geregnet, so macht pünktlich um 9 Uhr der Himmel auf und die Sonne zeigt sich zum ersten Mal an diesem Tag. Die Marathonis starten zu den 42 Kilometer, kurz darauf die 10er und wiederum zehn Minuten später wir, die auf die Halbmarathon Distanz gehen. Eine Runde Hafen und gegen den Wind beschreiben diese ersten Kilometer. Wow, das fühlt sich hart an und mir wird schon nach wenigen Kilometern klar, dass heute ein 4:40er Schnitt alles andere als zu halten ist. Nach 8 gelaufenen Kilometer schreibe ich bereits gedanklich diesen Laufbericht, kein gutes Zeichen, denn die Headline lautete schon hier: Muskel vs Kopf vs Vernunft. Die Läufer unter euch kennen diesen Punkt an dem nur noch der Kopf läuft, man mental die Sache zu Ende bringen muß. Zum ersten Mal sage ich jedoch, NEIN, heute nicht, sei vernünftig und versuche den Lauf zu genießen. Und so mischen sich die Bilder von Palma mit meinen Lauferlebnissen diesen Jahres. Es war ein schönes Jahr, doch nun ist es an der Zeit umzudenken und einen Gang zurückzuschalten. Aber keine Sorge, nächstes Jahr gibt es ein comeback auf der vollen Distanz.

time 1:46:15 pace 5:02 min/km

 
 

 

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