Nach dem heißen Lauf in Ettlingen vor vier Wochen kann es heute in Karlsruhe nur noch besser, bzw. schneller laufen. Angenehme 13°C zeigt das Thermometer auf der Fahrt zur Europahalle an, wobei für meinen Geschmack könnte es fast noch etwas frischer sein.

Bereits zum sechsten Mal steuere ich inzwischen völlig routiniert in Richtung Sportereignis. Wie immer leicht nervös, aber durch nichts aus der Ruhe zu bringen begebe ich mich auf das Gelände. Ich mag das bunte Treiben am frühen Morgen, beobachte gerne die Menschen und ihre Eigenarten, bzw. ihre Art der Vorbereitung. Manche sind sehr zeitig da und laufen sich bereits schon eine ganze Stunde vor dem Start ein. Andere reisen da erst an und müssen noch ihre Startunterlagen holen und wiederum andere stellen sich mit Freunden oder Kollegen zu einem Erinnerungsbild zusammen. Mein Luxus bei diesem Heimspiel besteht darin, einfach alles einen Tag früher zu erledigen. Ich schnuppere gerne über die Messe, futtere meine Pasta, plaudere mit Bekannten und lasse bereits einen Tag zuvor die Atmosphäre auf mich wirken.

30 Minuten vor dem Start laufe nun auch ich mich warm und stelle mir die Frage aller Fragen. Wie schnell kann ich es angehen? Welches Tempo könnte ich konstant durchhalten? Eine Bestzeit ist dieses Mal in Karlsruhe nicht drin, das ist klar! Dafür war ich letztes Jahr mit der Vorbereitung zum Jungfrau-Marathon einfach zu gut trainiert. Ich werde es sehen und gehe zu meinem Startblock.

Der countdown, der Schuß und gute 9000 Läufer gehen bei bester Stimmung auf die Piste. Etwas Gerangel auf den ersten Kilometern, nervige Läufer die bereits jetzt zurück fallen, nur weil sie sich wieder einmal zu weit vorne einordneten. Aber somit hindern sie mich auch das Ganze zu schnell anzuehen. Ich kenne inzwischen jeden Meter dieser abwechslungsreichen Strecke, konzentriere mich auf die Wasserstände, die Tanzgruppen, die klatschenden Menschen am Wegesrand und auf meine Uhr. 4 Minuten und 38 Sekunden pro Kilometer müsste ich laufen um auf meine Bestzeit zu kommen - unmöglich an diesem Tag - in diesem Monat - gar in diesem Jahr. Es läuft nicht schlecht und ich fordere mich über die komplette Strecke, durch all die Ortsteile, Wälder, Wege und über die Brücken. Am Ende habe ich die Hoffnung noch unter die 1:40 Std. zu kommen, verpasse diese jedoch dann doch noch knapp.

Wir sehen uns wieder, heute in vier Wochen an der Startlinie von Palma de Mallorca

time 1:40:16 pace 4:45 min/km

 
 

 

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