Der
Frühjahrsklassiker, wie der Veranstalter seinen Lauf betitelt,
ist auch für mich der erste Wettkampf in diesem Jahr. Auf dem
Weg zu meinem sportlichen Ziel 2011, dem Jungfrau-Marathon
im September, ist das mein persönlicher Frühjahrs-Check
im heimischen Bienwald.
Bereits
zum dritten Mal finde ich mich in Kandel zu diesem Event ein. Ich
schätze sehr die noch angenehmen Temperaturen im Frühjahr,
die gute Organisation und nicht zuletzt die 'schnelle, flache Strecke'.
Schon im Januar und Februar war ich dieses Jahr laufend unterwegs,
die letzten drei Sonntage bis zu 20 km. Nur die kurzen Schnellen
habe ich gänzlich in meinen Trainings ignoriert. Somit war
ich sehr gespannt, ob ich meine Kandler Bestzeit von 2009
knacken kann. Hoffnung habe ich und ganz abwägig ist es nicht.
Bei nahezu perfektem Wetter von knapp 10°C und anfangs leichtem
Nieselregen laufe ich heute in 'kurz' und begebe mich guter Dinge
in Richtung Start.
Pünktlich
um 10 Uhr schickt der Landesvater Kurt Beck die Läufer auf
die Piste. Das Feld macht sich auf und zieht von dannen. Die unveränderte
Strecke führt die Sportler vom Stadion durch Kandel und weiter
über die windempfindliche Landstraße nach Minfeld. Bei
KM 5 geht es von Minfeld raus auf´s Feld und schon kurz darauf
in den herrlichen Bienwald. Bis dahin laufe ich jeden Kilometer
im Schnitt bei 4:46 min - zu schnell wie ich denke, denn dieses
Tempo bin ich nicht gewohnt - nicht auf diese Distanz. Naja, ich
rechne und weiß genau, daß alles unter 4:59 für
eine neue Bestzeit reichen wird. Ich fühle mich halbwegs gut
und laufe weiter so. Hier laufen einfach gute Läufer, denke
ich mir und halte mit. Die Strecke wird kerzengerade und verlangt
einiges an mentaler Stärke - Zuschauer gibt es keine. Ab KM
15 merke ich dann wie ich das Tempo langsam aber sicher nicht mehr
halten kann. Die Beine werden schwerer und ich habe erstmalig eine
5 vor dem Komma (5:01 min/km). Noch stolze 7 Kilometer liegen vor
mir und der Kopf ist neben den Beinen weiterhin gefragt. Eine neue
Bestzeit ist noch gut machbar, jedoch nicht wenn ich nun weiter
an Tempo verliere. Verdammt, wieder zu schnell angelaufen! Doch
wie rät mir Laufexperte Manuel immer? "lauf einfach schneller,
dann bist du schneller im Ziel". Ich halte mich an den weißen
Spruch für Faule und laufe, laufe, laufe, bleibe im Schnitt
die restlichen Kilometer um die 5 min. Endspurt ins Stadion, Kampf
um Einzelplätze mit anderen Läufern um mich herum. Ich
schaffe es und unterbiete meine bisherige Bestzeit um unglaubliche
2:38 min.
time
1:42:57 Std
- pace 4:52 min/km - Puls
mittel 168 bpm - Puls max 179 bpm
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