Nach
einem langen Laufjahr und einer ausgiebigen Marathon-Vorbereitung
freue ich mich nun auf mein ganz persönliches, sportliches
Ziel - den 27. Baden-Marathon 2009 in Karlsruhe.
Bei
meinem Marathon-Debüt 2008
lief es mit einer Finisher-Zeit von 3:53 Stunden schon ganz gut,
doch ist es mir dieses Jahr ein großer Anreiz diese Zeit zu
unterbieten. 3:44
Stunden wären super und sind - wenn alles passt - durchaus
realistisch. Da ich dieses Jahr die letzten 12 Wochen exakt nach
dem gleichen Trainingsplan wie im Vorjahr laufe, sehe ich genau
die Unterschiede, bzw. die Verbesserungen. Schnellere Zeiten in
den Trainingseinheiten mit einem niedrigeren Puls.
Der
20. September 2009 ist da und ich gehe schon routinierter an den
Start, ist immerhin schon das dritte Mal in Karlsruhe. Nicht zu
vergessen drei schöne Halbmarathons alleine in diesem Jahr.
Nach dem Warmlaufen gehe ich in meinem Startblock gedanklich noch
einmal meine Taktik durch, laufen vor dem 3:44er Ballon, mit einem
Schnitt von 5:18 min/km. Ich schalte meine Uhr an und kippe fast
aus den Latschen *low Battery* und das vor DIESEM Lauf. Der Schock
des Tages! Spielt mir meine Uhr einen Streich? Was bin ich noch
ohne sie? Klar, laufen muss ICH alleine, aber auf diese lange Distanz
ist sie mir enorm wichtig, versorgt sie mich doch mit vielen wichtigen
Informationen. Die letzten Minuten ziehen dahin und ich versuche
umzudenken, einfach weg von der Technik den Lauf zu genießen.
Der Startschuss fällt und über 9000 Sportler machen sich
auf den Weg. Nur schwer kann ich mich von der Uhr lösen und
laufe - meistens mit der Angst im Nacken zu langsam zu sein. So
lasse ich Kilometer für Kilometer hinter mir und merke schon
bald dass ich zu schnell bin. Nichts Schlimmeres als das Pulver
zu früh zu verschiessen. Und so kommt es wie es kommen muss,
ich laufe die erste Hälfte mit 1:46 Std. Die meisten Läufer
beenden hier ihren Lauf, doch für mich gehts nun erst richtig
los. Letztes Jahr war ich froh, dass sie weg waren, heute wäre
ich am liebsten auch abgebogen. Ja, das ist der Unterschied, das
ist der Marathon! Die Kilometer ziehen sich, es wird immer schwieriger
sich zu motivieren, da hilft auch die traumhafte Kulisse rund ums
Schloss und die Innenstadt mit den vielen Zuschauern nur sehr schwer.
Ich bin an dem Punkt angelangt, an dem ich mich frage was ich hier
mache. Warum braucht ein Mensch einen Marathon? Sicherlich brauche
ich ihn nächstes Jahr nicht mehr! Es fällt mir in der
Tat schwer das Tempo noch zu halten, aber ich laufe und biege schliesslich
nach 42,195 Kilometer ins Beiertheimer Stadion ab. Die Zeit: 3:46:32
Std.
Schön,
daß ich immer mal wieder Freunde an der Strecke sah - DANKE,
das half mir sehr!
achja,
bereits einen Tag später weiss ich schon wo ich den nächsten
laufen mag ;-) einer geht noch
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